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Privilegierte Schützengesellschaft Goslar von 1220 e.V.

Spielmannszug

Der Spielmannszug der Privilegierten Schützengesellschaft Goslar war lange ein fester und wichtiger Bestandteil des Vereins. Zurzeit ist der Spielmannszug leider nicht aktiv, an die aktiven Zeiten erinnert jedoch dieser Artikel aus der "Goslarschen Zeitung / Junge Szene" vom  21.04.11.:

Wenn Natascha dabei ist, ist Wumms in der Bude. Ein Schlag, zwei Schläge, drei Schläge. Thorsten haut drauf. Natascha steckt alles klaglos ein. Die große Trommel weiß, es kommt von Herzen. Thorsten ist seit fast 18 Jahren beim Spielmannszug der Privilegierten Schützengesellschaft (PSG) Goslar von 1220. Dem 32-Jährigen ging es mit 15 Jahren ähnlich, wie vielen Jugendlichen heute: „Ich war gar nicht begeistert vom Spielmannszug“, sagt er.

„Was ist schon besonders am Rumrennen und Musizieren?“ Ja, was ist daran so besonders, dass es immer noch Jugendliche gibt, die Marschmusik auf Flöte, Lyra und Trommel spielen wollen? JuS hat sich mal exemplarisch beim Spielmannszug PSG Goslar umgesehen.

Dienstags am Osterfeld in Goslar: Stabführer Wolfgang Bzdok leitet die junge Gruppe von Musikern. Ob fünf Jahre oder Anfang 20 - hier kommen alle zusammen, mal mehr mal weniger. 26 aktive Mitglieder gibt es. Im dunklen Kellerraum sitzen und stehen einige von ihnen. Schlagen die Trommel, flöten oder klimpern auf der Lyra, dem Lieblingsinstrument der jungen Mädels. Notenblätter sucht man hier vergebens. „Wir spielen alles aus dem Kopf“, sagt Wolfgang. Sylvia (28) kann etwa 30 Lieder auswendig, schätzt sie. Noten kennen muss übrigens auch niemand: die Musiker spielen nach Zahlen. „Das kann wirklich jeder“, sagt Wolfgang.
Trotzdem braucht es viel Übung.
Junge Menschen, tätowiert, Musik interessiert, gepierct - und sie spielen den „Hannoveraner“ und den „Präsentiermarsch“. Natürlich geht es auch moderner, mit ein bisschen mehr Pep - und eben Wumm dahinter.
Auch Pop und Rock‘n‘Roll.
Ein richtiger Spielmannszug ist vielfältig. Wie die dazugehörige Show -denn die Massen wollen unterhalten werden. Gut 60 Mal im Jahr, bei jedem Wetter. Aber das geht nicht ohne Nachwuchs. „Junge Leute mit unserer Musik zu begeistern, ist kein Problem. Die stehen bei unseren Auftritten manchmal auf den Tischen“, sagt Wolfgang. Schwieriger sei es, die Musiker zu gewinnen. Aber ohne die gibt es keine Show.

Für diese Show sind in erster Linie die Trommler zuständig. „Wenn ich die Trommel umschnalle, legt sich bei mir ein Schalter um“, sagt Thorsten. Keine Frage, die Musik reißt mit. Aber es ist nicht nur die Musik, die einen Spielmannszug ausmacht: „Hier sind Freundschaften entstanden, zehn Jahre Unterschied spielen keine Rolle, man hat hier Rückhalt.“ Thorsten sagt es, Melina (14) und Jacqueline (12) sind noch mitten drin in diesem Erfahrungsprozess und sind sich schon sicher: Ein Spielmannszug ist ein tolles Hobby.

"GZ  Junge Szene“ v. 21.04.11 Redaktion: Claudia Picker

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